Vierhundertachtundachtzig

Schon vor meiner Hochzeit war mir mitgeteilt worden, dass einer meiner Mitarbeiter zur Entwicklung wechseln möchte. Damals habe ich die Entscheidung erst mal aufgeschoben, aber mittlerweile kann ich mich nicht mehr lange um eine Äußerung herumdrücken.
Der CTO ist einverstanden, und würde den Mitarbeiter gerne übernehmen, und von der Personalabteilung aus steht dem Wechsel auch nichts im Wege.

Hm, es handelt sich um einen meiner fähigsten Mitarbeiter, den ich eigentlich ungern gehen lassen würde. Außerdem würde das ein Loch meine Abteilung reißen. Wir sind ja nicht gerade überbesetzt. Ich bräuchte auf jeden Fall Ersatz. Es gibt zu wenig Redundanz in seinen Einsatzgebieten. Wenn ein Mitarbeiter in Urlaub ist, einer auf Fortbildung, und dann der Ersatzmann noch krank wird, habe ich ein Riesenproblem.
Um ganz ehrlich zu sein, wenn ich Dauer-CIO wäre, würde ich den Wechsel verhindern. Aber so sollte ich wohl in erster Linie das Wohl des gesamten Unternehmens sehen, statt nur meiner – temporären – Abteilung.
Naja, ich selbst würde natürlich auch lieber entwickeln, als dauernd an defekter Hardware herumzuschrauben (mit der Betonung auf defekt). Ich kann den Wechselwunsch schon verstehen.

OK. Ich lasse ihn wechseln. Aber eine gewisse Zeit zur Ausphasung ist nötig, und ich brauche auf jeden Fall zur Ablösung einen neuen Mitarbeiter. Muss ich gleich mal dem Chef verklickern.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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20 Antworten zu Vierhundertachtundachtzig

  1. schaum schreibt:

    wenn du ihn bei dir behieltest, würde er schlussendlich für das unternehmen verlorengehen…

    es schäumt einguterzug

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  2. plietschejung schreibt:

    Das gehört das !

    Hilf ihm und such einen Nachfolger.

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  3. Gentleritter schreibt:

    deine Sprache ist heute wieder wunderbar. „Redundanzen“ und „Ausphasung“ werde ich auf jeden Fall in meinen Wortschatz aufnehmen

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  4. Murgs schreibt:

    Du solltest in einer führender Position IMMER den Erfolg des Unternehmens insgesamt im Auge haben.
    An dem Wechsel geht kaum ein ein Weg vorbei. Wer unersetzlich zu sein scheint, ist in Wirklichkeit unflexibel. Einziger Punkt, wo ich kritisch wäre, ist eine Stehzeit von weniger als zwei Jahren auf dem alten Posten. Nach drei bis fünf Jahren ist Bewegung angesagt: Wechsel, Aufstieg oder Erweiterung der Kompetenzen. Klar, es gibt gerade in kleineren Betrieben Menschen, die 20 Jahre oder mehr auf einem Arbeitsplatz verbringen, aber …
    Faustregel für die Personalplanung: Anzahl Arbeitsplätze mal 1,33 – für Urlaub, Krankheit und Fortbildung.

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  5. remi1 schreibt:

    Ich freu mich jetzt wieder regelmäßig von dir zu lesen.

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  6. breakpoint schreibt:

    VierhundertvierundneunzigEigentlich war ich davon ausgegangen, dass ich einen gewissen Einfluss auf die Geschäftsleitung habe.
    Ich hatte ja geschrieben, dass einer meiner Mitarbeiter zur Entwicklung wechseln wollte. Als Ausgleich würde ich natürlich einen neuen Mitarbeiter be…

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  7. breakpoint schreibt:

    FünfhundertsiebenundzwanzigVor einigen Wochen hatte ich gebloggt, dass einer meiner Mitarbeiter gerne zur Entwicklung wechseln würde. Das war dann am Veto des Geschäftsführers gescheitert, der keine Neueinstellung erlaubte, sondern höchstens einen internen Wechsel.
    Jetzt hat si…

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