Dreihundertzweiundneunzig

Einige von euch haben sich doch tatsächlich einen Eintrag über objektorientierte Vektorgraphik gewünscht.
Eigentlich schwebte mir dabei DirectX (oder OpenGL) vor. Aber damit habe ich zugegebenermaßen nicht wirklich Erfahrung. Stattdessen ist mir der alte Plotter wieder eingefallen.

Vor einigen Jahren habe ich einmal einen Plottertreiber mit HPGL geschrieben. Es war ein älteres Plottermodell, und für XP (das damals noch ziemlich neu war) gab es keinen geeigneten Treiber.
Der Plotter hatte nur einen seriellen Anschluss, über den die Kommunikation irgendwie lief. An Details erinnere ich mich nicht mehr, es gab aber irgendwelche Probleme mit den Berechtigungen.
Er war ein Riesenkasten. Oben drin war eine Art Karusell, in das spezielle, kurze Filzstifte gesteckt wurden. Wie genau die Farbauswahl lief, weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich aber noch an Befehle wie „Pen down“ oder „Pen up“. Außerdem muss es auch eine Art „Line to“ gegeben haben, so dass man Graphiken erstellen konnte.
Die Textausgabe lief aber irgendwie anders. Allerdings weiß ich noch, dass ich ein Blatt vom Plotter beschreiben ließ. Der Text war so schön akurat und gleichmäßig, wie ich es handschriftlich nie hingekriegt hätte.

Normalerweise nutze ich meist GDI zur Erstellung von Graphiken. Das ist zwar alles andere als objektorientiert, aber wenn man sich erstmal an die Handles gewöhnt hat, und das Konzept des Device Contexts verinnerlicht hat, eigentlich ganz einfach anzuwenden.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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19 Antworten zu Dreihundertzweiundneunzig

  1. gelschter User schreibt:

    Ein solcher Plotter von HP gesteiert bei uns immer noch rum, für ein altes aber noch funktionsfähiges Thermoanalyse-Gerät. Ziemlich süß, wie er die Kurven malt 😀

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  2. idgie13 schreibt:

    Auf so einem Plotter habe ich meine Pläne zu colorierten Petri-Netzen (sagt Dir das was?) annodazumal geplottet. Das war 1 meiner Studienarbeiten.

    Bei der 2. Studienarbeit ging es um gebrochene Ableitungen (also z.B. 3/8 oder 1.5 fache Ableitung). Die Graphen hatte ich auch geplottet, glaub ich.

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    • breakpoint schreibt:

      Nö, Petri-Netze sagt(e) mir nichts, aber wozu gibt’s die Wikipedia?

      Gebrochene Ableitungen sind schon faszinierend. Doch eigentlich ist es ja naheliegend, die Fakultäten durch Gamma-Funktionen zu ersetzen, um die Ableitungen zu verallgemeinern.
      Eine praktische Anwendung ist mir allerdings noch nie begegnet.

      Für Liniendiagramme aller Art sind Plotter wunderbar geeignet.
      Aber versuch mal, ein Foto zu plotten. :))

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      • idgie13 schreibt:

        Wir hatten die gebrochenen Ableitungen für Materialverhalten eingesetzt. Das Material verhält sich ja nicht sprunghaft, sondern geht von einem Zustand in den nächsten über.

        Ich hab ja Maschinenbau studiert – für Konstruktionszeichnungen waren Stiftplotter prädestiniert. Gibt’s die heute eigentlich noch oder sind das heute alles Tintenspritzer / Laserdrucker?

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        • breakpoint schreibt:

          Also doch nicht nur ein interessantes, aber nutzloses mathematisches Konstrukt. 🙂

          Von seltenen Ausnahmen abgesehen, werden AFAIK tatsächlich nur noch Tintenstrahl- und Laserdrucker eingesetzt. Es ist ja auch viel leichter, eine Vektorgraphik zu rastern, als eine Rastergraphik zu vektorisieren.

          BTW, in den Praktika zu meinen Studienzeiten hatten wir teilweise noch x-t- und x-y-Schreiber mit analogen Eingängen.

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          • engywuck schreibt:

            oh ja, die guten alten x-t-Schreiber, bei denen man dann die Handys (vor allem Generation vor UMTS) mindestens einen Raum weiter legen musste, weil einem sonst die Störstrahlung bei SMS oder auch nur „bin noch da“-Meldungen die Ergebnisse versaute…

            Ganz nett waren die am Gaschromatographen angeschlossenen: Blatt hinterher kopieren (wegen höherer Flächendichte des Kopierpapiers und weil man das Original erhalten wollte) und dann mit feiner Schere die Peaks ausschnippeln. Anschliessend auf Mikrogrammwaage auswiegen und daraus Rückschlüsse auf relative Anteile ziehen.

            Heute wird das alles digital aufgenommen und man muss nur noch einen Knopf drücken, schon hat man man die relativen Flächen angegeben, zusammen mit der Stelle ihrer Maxima. Irgendwie langweilig.

            Stiftplotter dürften noch aus anderen Gründen ausgestorben sein: (relativ) grobe Linien gegenüber dem was man mit Tintenpinklern hinbekommt, keine (anständige) Möglichkeit der Flächeneinfärbung ausser Schraffur, begrenzte Farbanzahl — und mit hoher Farb- und damit Stiftanzahl einhergehend die Tendenz der Stifte, auszutrocknen. Von der Möglichkeit, bei Tintenpinklern die Halbliterflasche Farbe anzustöpseln ganz zu schweigen.
            Schneller sind Tintenstrahler auch noch. Wobei „schnell“ hier relativ ist 🙂 Und die gerasterten A0-Dateien sind nicht grade klein, was eine recht schnelle (Netzwerk-)Anbindung fast unabdingbar macht.

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            • gelschter User schreibt:

              Vom Auschneiden des Papiers um die Fläche der Kurve zu messen hatte ich nur von meinem ex-Chef erzählt bekommen. Genau so wurden in seiner Zeit auch die relativen Enthalpien bei Phasenübergängen gemessen.

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            • breakpoint schreibt:

              Dem habe ich kaum etwas hinzuzufügen.

              Aber wenn wir hier schon nostalgisch werden, erinnere ich mich an die alten Oszillographen.
              Um die Ansicht dauerhaft zu speichern, wurde sie einfach abfotografiert. Irgendwo habe ich noch ein paar alte Polaroids herumliegen.

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            • Murgs schreibt:

              Oszillographen sind schön. Unser Experimentalphysik-Prof führte damit eine Lichtgeschwindigkeitsmessung vor. Der Versuchsaufbau paßte auf eine fahrbares Tischchen – in der Schule habe ich noch eine 20m-Anlage aufgebaut.
              Bestimmung von c auf verschiedenen Wegen ist sehr faszinierend .
              🙂
              Plotter kenne ich nur aus der Entfernung. Was mich an HPGL aber erinnert ist die Turtle-Graphic von LOGO, die auf meinem Atari ST lief.
              Alles so ewig lange her 😦

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            • breakpoint schreibt:

              Michelson-Interferometer?
              Aber c ist sowieso immer gleich 1. :))

              Die Konzepte der Vektorgraphik sind ja alle ziemlich ähnlich.
              Man muss dem „Stift“, Schildkröte, Was-auch-immer halt irgenwie mitteilen, was er (mit welcher Farbe, Dicke, Stil, ..) wo zeichnen soll.

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            • Murgs schreibt:

              „Michelson-Interferometer?“ Da setzt leider meine Erinnerung aus.
              Ich sollte mir doch mal endlich ein Physik-Buch anschaffen. Zumal der Freund meiner Tochter gerade mit dem Physik-Studium anfängt. Er ergänzt die zwei Physik-Professoren und den Physiker, der die Software-Entwicklung einer Firma leitet, in der ferneren Verwandtschaft.
              Vektorgraphik ist toll durch die Skalierbarkeit, Leider spielt es in meinem Beruf keine Rolle und als Hobby ist es zu aufwendig.

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            • breakpoint schreibt:

              Ist bei Familientreffen die Fachsimpelei überhaupt noch auszuhalten? B)

              Je nach Tagesform wäre ich entweder voll in meinem Element – oder würde die Flucht ergreifen. ;D
              Denn – seien wir ehrlich – Physiker können schon sehr nervig sein (mich vermutlich eingeschlossen 😳 ). Ich habe Szenen erlebt, dagegen wirkt The Big Bang Theory harmlos.

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  3. Murgs schreibt:

    „Ist bei Familientreffen die Fachsimpelei überhaupt noch auszuhalten?“

    Schlimm. 😉
    Es gibt da drei pharmazeutische Schwestern, den ich mich als vierter Apotheker zugeselle.

    Ein Physiker gehört zu einem anderen Teil der Familie und ist Tiefsttemperatur-Physiker.
    Der andere war im Medizintechnik-Bereich bevor er an eine FH, jetzt TH, wechselte.
    Demnächst steht ein Familientreffen bei uns an (Konfirmation, wir sind evangelustig), dann mal den neusten Tratsch hören.
    Mein Physik-Gehirn habe ich nach Ende des Abi (LK-14P) abgeschaltet, im Studium „Physik für Naturwissenschaftler“ (= Unbedarfte) erfordete nur Fleiß, keinen Grips.
    – Naja … manchmal vermisse ich die Herausforderung 😉

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    • breakpoint schreibt:

      LOL. Ein Medikamententalk ist für Fachfremde sicherlich auch recht verwirrend.

      Weitaus die meisten Physiker sind ja halbwegs „normal“, aber es gibt auch schon einige sehr spezielle Typen. Und wenn davon mehrere aufeinander treffen, kann das .. äh .. ausarten.
      Zu welcher Gruppe gehören denn deine Verwandten? 😀

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  4. Murgs schreibt:

    Die Physiker sind sehr unterschiedlich und sie sind in verschiedenen Generationen. Einer ist mit der Kusine meiner Mutter verheiratet. Der nächste ist der Bruder der drei Apothekerinnen, der andere mit einer verheiratet. Mit meinem potentiellen Schwiegersohn muß ich mich noch etwas näher beschäftigen.
    Ich bin gespannt, wie die Feier abläuft, aber die Fachgespräche werden nur am Rande ablaufen.

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