Zweihunderteinundachtzig

Vor längerer Zeit schon ist mir der Stiltest der FAZ aufgefallen.
Dort kann man eine Textprobe (am besten wenige Kilobyte) einfügen, und erhält dann als Ergebnis den Namen eines deutschsprachigen Schriftstellers, der in einem ähnlichen Stil schreibt.
Das ganze sollte man natürlich nicht zu ernst nehmen, aber es ist recht amüsant.

Ich kenne nicht die genauen Kriterien, könnte mir aber denken, dass u.a. die mittlere Wort- und Satzlänge ausgewertet wird.

Nicht ganz überraschend kommt bei unterschiedlichen Texten nicht immer das gleiche Ergebnis raus, sondern immer wieder andere Schriftsteller. Inwieweit die Formatierung einen Einfluss auf das Ergebnis hat, habe ich nicht ausprobiert.
Allerdings konnte ich bei mir bestimmte Häufungen beobachten: in vielen Fällen ist Melinda Nadj Abonji (kenn ich gar nicht) das Ergebnis, aber auch Sigmund Freud, Theodor Fontane, Ildikó von Kürthy (kenn ich auch nicht) und Franz Kafka kommen häufig vor.

Dann habe ich mir mal erlaubt, diesen Test auch mit einigen bekannten Bloggern, die ich häufig lese, zu wiederholen.
Ich suchte mir jeweils einen einigermaßen aktuellen Text, den ich für typisch halte, und ließ ihn analysieren.

Begonnen habe ich mit dem Eintrag „Der Abteilungsleiter“ des Maskierten.
Ergebnis: Melinda Nadj Abonji (naja, das spricht ja für sie).

Als nächstes „Tippeditipp“ von Sash’s GNIT.
Ergebnis: Melinda Nadj Abonji (wir befinden uns in guter Gesellschaft).

Das Lawblog sollte schon einen etwas anderen Stil verfolgen. Meine Wahl fiel auf „Das Ende der Online-Sippenhaft“.
Ergebnis: Franz Kafka

Wie gesagt, dass waren alles nur ziemlich willkürliche, nicht unbedingt repräsentative Einträge, und die Ergebnisse sind mehr oder weniger zufällig und sollten nicht verallgemeinert werden.

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, werde ich jetzt diesen Eintrag noch mal testen (in der Hoffnung, nicht in eine Rekursion zu rutschen, denn wenn ich das Ergebnis niederschreibe, kann iterativ beim nächsten Test wieder ein anderes Ergebnis herauskommen).
Ergebnis: Melinda Nadj Abonji (wieder mal)

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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21 Antworten zu Zweihunderteinundachtzig

  1. Der Maskierte schreibt:

    Es wundert mich, dass nicht Ephraim Kishon bei mir genannt wurde. Immerhin mein schriftstellerisches Vorbild. Diese Melinda ist mir ebenfalls völlig unbekannt.

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    • breakpoint schreibt:

      Du kannst den Test ja beliebig mit anderen Einträgen wiederholen.
      Wahrscheinlich wirst du auch noch andere Ergebnisse bekommen. Das hier war nur eine Stichprobe.

      AFAIK kommen nur Schriftsteller, die deutsch schreiben, vor.

      Ich habe zwar kein literarisches Vorbild, hätte mich aber z.B. über Richard Feynman gefreut.

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  2. Moody schreibt:

    Hab gerade mal ein Stückchen Text testen lassen und ich schreibe wie Franz Kafka, was mich aber auch nicht verwundert, da ich so einiges von ihm gelesen habe und man ja doch so einiges übernimmt.

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  3. ednong schreibt:

    Ui,
    bei mir ist es Kafka. Wahnsinn. Dabei habe ich damals man gerade nur ein Buch zu einem Viertel gelesen. Und dann beiseite gelegt. War mir zu langweilig. Was will mir das nur sagen?

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    • breakpoint schreibt:

      Ein einziger Test besagt noch gar nichts.
      Erst wenn sich nach mehreren deiner Texte Häufungen ergeben, siehst du eine Tendenz.

      Also – wie bereits mehrfach erwähnt – nicht allzu ernst nehmen!
      Das ist nur ein Zeitvertreib just for fun.

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  4. Pingback: breakpoint’s Wayback Archive #15 //1696 | breakpoint

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