Zum gestrigen Eintrag möchte ich noch etwas ergänzen:
Ja, die Textinterpretationen im Deutschunterricht fand ich schon damals in der Schule äußerst widersinnig. Als könnte ein Schüler (oder auch Lehrer) die Gedanken eines Schriftstellers lesen!
Und ich schwor mir damals, dass ich immer ganz konkret und eindeutig schreiben würde, was ich auch meine. Ohne einen Interpretationsspielraum zu lassen.
Tja, und jetzt schreibe ich dieses Blog.
Und ich mute doch tatsächlich meinen Lesern zu, zwischen den Zeilen zu lesen und um die Ecke zu denken.
Einigen scheint das sogar zu gefallen (und den Massengeschmack will ich auch gar nicht treffen).
Ich bin mir jetzt dieser Ironie bewusst geworden – und gelobe keinerlei Besserung.
Übrigens halte ich mich immer dann an meine damaligen Vorsätze, wenn ich technische Berichte oder Dokumentationen schreibe.
Technische Texte müssen präzise und unmissverständlich formuliert sein. Sie sollten zwar möglichst kurz (sonst liest sie keiner), aber ausführlich genug abgefasst sein, um keine Fragen offen zu lassen. Ihr Unterhaltungswert ist allerdings völlig irrelevant und geht normalerweise gegen Null.
Im Deutschunterricht hat die Interpretation irgendwelcher literarischer Texte wie Faust und Homo Faber Vorrang vor dem Schreiben von Berichten (zumindest war das zu meiner Schulzeit so). Aber wer – außer zukünftigen Literaturkritikern – braucht das schon?
auf so etwas muß der Verfasser der Anleitung auch erst einmal kommen – klar?
Bedienungsanleitung einer Textverarbeitungssoftware
„Indem Sie die Druckformatvorlage des Dokuments mit der Druckformatvorlage der Druckformatvorlage verbinden, können Sie die Druckformatvorlage der Dokumentenvorlage aktualisieren. Wenn Sie die Druckformatvorlage eines Dokuments mit der Druckformatvorlage einer Dokumentenvorlage verbinden, ersetzen die Druckformatdefinitionen des Dokuments die gleichnamigen Druckformatdefinitionen der Dokumentenvorlage.“
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Jaja,
das durfte ich während meines Studiums auch mal aufdröseln. Geht aber und ist — wenn ich mich recht erinnere — logisch korrekt beschrieben.
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stimmt; nur ich habe es nicht verstanden!
ps.: Ich habe damals im Rahmen meines Studiums nur Sachen gepaukt, die ich auch (später noch) brauchte …..
schalalalaaaaa
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Dieser Text stammt aber definitiv nicht von mir!
Das Schreiben von technischen Texten ist schon eine Kunst für sich, oder besser gesagt, ein Handwerk.
Da gibt es verschiedene Regeln, z.B. dass man nie zwei unterschiedliche Begriffe (Synonyme) für dasselbe Objekt benutzen darf. Denn das würde den Leser ja verwirren.
Und dann kommen genau solche Texte wie der von dir angegebene heraus. Der entspricht vielleicht sämtlichen Regeln, ist aber praktisch nicht mehr lesbar. Der Versuch, ihn idiotensicher zu formulieren, ging nach hinten los.
Wenn ich schreibe, dann gehe ich von einer gewissen Restintelligenz der Leser aus (und bei diesem Blog sogar von einem recht hohen intellektuellen Anspruch 😀 ).
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dann wundert es mich, daß ich trotz des Anspruches zur Intelligenz des Lesers – ich hier noch verweilen darf!
muaaah
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Aber gerne doch. 🙂
You’re welcome!
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Jaja, wie recht du hast – ein Handwerk …
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