Hundertsiebenundsiebzig

Carsten ist überraschend mitten in der Nacht vom Treffen mit Sven’s Familie zurückgekommen. Das Treffen war wohl alles andere als harmonisch.
Carsten war ziemlich aufgebracht. Er beschrieb die Leute als bigott, prüde, engstirnig und absolut humorlos.

Ich musste ihn erst einmal beruhigen ;-), bevor er mir näheres erzählte.
Anscheinend passte ihnen sein Verhältnis zu mir nicht. Carsten verbat sich jegliche Einmischung in sein Privatleben. Daraufhin erzählten sie etwas von seiner „Verantwortung gegenüber“ seinen „Kindern und zukünftigen Enkeln“. Carsten antwortete, dass er sich dessen stets bewusst sei, aber auch der Verantwortung gegenüber seinen „zukünftigen Kindern“.

„Stop!“, fiel ich ihm ins Wort, „was willst du damit sagen?“
Carsten ging nicht darauf ein, sondern regte sich weiter über Sven’s Familie auf. „Scheinheilige Schleimer“ und „Mitgiftjäger“ waren noch relativ harmlose Bezeichnungen.
Er meinte, dass es ihnen nur um das Geld ginge. Schließlich würde Fiona einmal die Hälfte seines Vermögens erben. „Wenn ich aber noch n Kinder bekomme, dann nur noch ein zwei plus n-tel. Und wenn ich noch mal heirate, dann ..“
Er schaute mich nachdenklich an. Höchste Zeit, das Thema zu wechseln!

Stattdessen sagte ich: „Ich werde dich keineswegs heiraten, nur um deine Schwipp-was-auch-immer-Leute zu ärgern.“
Carsten war plötzlich wieder ganz ruhig. Leise sagte er: „Vielleicht gäbe es da auch noch andere Gründe.“

Ich musste unbedingt auf ein anderes Thema kommen! Deshalb fragte ich Carsten, wie sich Fiona und Sven eigentlich kennengelernt hätten.
„Ach, irgendwie an der Uni. Irgendeine unspektakuläre Geschichte. Ich weiß es selbst nicht genau. Und kurz, nachdem sie sich kennengelernt hatten, haben sie sich auch schon verlobt.
Was findet Fiona nur an Sven? Sie könnte doch einen besseren finden. Sie ist noch so jung, gerade erst 19 geworden, aber ruiniert sich ihre Zukunft, indem sie sich an diesen Kerl bindet.“

„Keine Ahnung, ich kann das auch nicht nachvollziehen. Aber du solltest dich damit abfinden, dass du nicht beeinflussen kannst, auf welchen Typ sie steht.
Ich, für meinen Teil, stehe voll auf Fiona’s Vater, und der sollte jetzt wieder auf andere Gedanken kommen!“

Es fiel mir nicht schwer, Carsten für den Rest der Nacht auf andere Gedanken 😉 zu bringen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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3 Antworten zu Hundertsiebenundsiebzig

  1. Fred1911 schreibt:

    ME sollte Carsten Fiona zu nem guten Ehevertrag drängen, schadet ja nicht wenn sie ewig zusammnbleiben

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  2. me schreibt:

    Gute Idee vom Fred!

    Like

  3. Pingback: breakpoint’s Wayback Archive #0E //1645 | breakpoint

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