Sechsundzwanzig

Gestern hatte ich einen Besprechungstermin bei einem langjährigen Stammkunden.

Normalerweise gehe ich lieber die Treppe als den Aufzug zu benutzen. Aber ganz nach oben in den 6. Stock – das muss auch nicht sein.

Ich wartete also auf den Aufzug, stieg dann in den leeren Aufzug ein und drückte auf den entsprechenden Knopf. Der Aufzug setzte sich auch gleich in Bewegung, hielt aber gleich wieder ein Stockwerk weiter oben an.

Die Türen öffneten sich und ein Mann, den ich früher schon bei Besprechungen gesehen hatte, setzte einen Fuß in die Tür. Als er mich jedoch sah, zog er seinen Fuß wie in Panik zurück, murmelte etwas von „Notebook vergessen“ (dabei hatte er es gut sichtbar unter den Arm geklemmt) und beeilte sich, weg vom Aufzug zu kommen.

Ich setzte meine Fahrt alleine fort, innerlich den Kopf schüttelnd.

In Zeiten von Affären um Kachelmann, Assange und Strauss-Kahn trauen sich Männer nicht mehr alleine mit einer Frau im Aufzug zu fahren.

Ich finde das mehr als traurig.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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6 Antworten zu Sechsundzwanzig

  1. Pingback: Der Mann im Aufzug | Geschlechterallerlei

  2. tom174 schreibt:

    Hier in D ist mir das auch noch egal.. in den Staaten mache ich das alleine aber nicht mehr.

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  3. Pingback: breakpoint’s Wayback Archive #02 //1549 | breakpoint

  4. Plietsche Jung schreibt:

    Der war nur klaustrophobisch.

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